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Mit der Royal Oak Concept Supersonnerie hat Audemars Piguet die Minutenrepetition neu erfunden. Wir haben bei den Entwicklern in Le Locle nachgeforscht.
Vor acht Jahren entschied sich Audemars Piguet, die Minutenrepetitionen von Grund auf zu überdenken, um die vielen Schwachstellen dieser Uhren zu verbessern. „Als wir anfingen, uns mit dem Ton der Minutenrepetition zu beschäftigen, mussten wir feststellen, dass dies ein sehr komplexes Thema ist”, erklärt Komplikationschef Giulio Papi. „Man kann den Ton nicht einfach auf technischem Weg messen, denn das Gehirn arbeitet am Klangeindruck mit. Daher haben wir nicht nur mit der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne zusammengearbeitet, sondern auch mit einem Instrumentenbauer.”
Größtes Defizit der meisten Schlagwerkuhren ist der leise Klang, vor allem wenn sie getragen werden. Deshalb besitzt die Supersonnerie einen Resonanzboden, an dem die Tonfedern befestigt sind. Ein zweiter Boden mit Schalllöchern und einem Abstand zum Resonanzboden sorgt dafür, dass dieser frei schwingen kann. „Wird eine herkömmliche Repetitionsuhr am Handgelenk getragen, dämpft der Arm die Schwingungen, und sie klingt leiser. Bei der Supersonnerie dagegen kann der Resonanzboden auch am Arm schwingen, und die Schalllöcher leiten den Ton so nach außen, dass er vom Arm reflektiert wird. So klingt die Supersonnerie sogar lauter, wenn sie getragen wird.“
Das Video zeigt, wie das Sicherheitssystem der Minutenrepetition funktioniert:
Ein zweites Problem ist der Ankermechanismus, der die Ablaufgeschwindigkeit des Schlagwerks reguliert und oft ein störendes Geräusch verursacht. Hier sorgt eine neu entwickelte Konstruktion für Ruhe. Papi: „Wir fanden heraus, dass die Achsen des Ankermechanismus durch die hohe Geschwindigkeit in Vibrationen versetzt werden und das Geräusch erzeugen.” Die Lösung brachte ein komplex geformter federnder Anker, der das Schwingen der Achse verhindert und dadurch nicht mehr hörbar ist. Eine weitere Schwachstelle von Repetitionsuhren: Man kann sie beschädigen, wenn man die Zeit verstellt, während sie schlagen. „Deshalb haben wir ein Sicherheitssystem entwickelt. Wenn das Schlagwerk aktiv ist, verhindert ein Hebel, dass die Krone gezogen wird. Der Hebel bewegt die Krone sogar zurück, wenn die Repetition betätigt wird und die Krone gezogen ist.”
Durch eine neue Verarbeitungsmethode der Tonfedern entsteht zudem ein besonders reiner Ton. Während die meisten Repetitionsuhren nicht wasserdicht sind, hält die Supersonnerie drei Bar aus. Und als Letztes wurde ein System integriert, das die Pause verhindert, die normalerweise entsteht, wenn es keine Viertelstunden zu schlagen gibt. Zusätzlich zum Schlagwerk besitzt das Manufakturkaliber 2937 mit Handaufzug ein Tourbillon und einen Chronographen.
Welchen Herausforderungen Audemars Piguet sich beim Bau der Supersonnerie stellen musste, erklärt Tim Sayler, Chief Marketing Officer, im Video-Interview mit Melanie Feist, verantwortliche Online-Redakteurin Watchtime.net:
Im als Tal der Uhren bezeichneten Vallée de Joux wuchsen in der Mitte des 19. Jahrhunderts zwei Knaben heran, die die Haute Horlogerie gehörig aufwirbeln sollten. Neben sportlichen und musischen Aktivitäten verband die beiden Jugendfreunde Jules-Louis Audemars und Edward-Auguste Piguet eine kolossale Begeisterung für das Uhrenhandwerk. Aus dieser Leidenschaft fürs Tüfteln und der Liebe fürs Detail ging im Jahre 1881 ein Unternehmen hervor, welches diese Werte nach wie vor verinnerlicht hat und heute zum Renommiertesten gehört, das die Uhrenwelt zu bieten hat.Obwohl Audemars Piguet an sich eher mit exquisiten Armbanduhren aufwartet, ist es eine sportive Besonderheit, die das Unternehmen endgültig an die Spitze der Luxusuhrenbranche katapultiert: Mit der Lancierung der von Gerald Genta designten Royal Oak, erschafft Audemars Piguet einen Klassiker, der seit nunmehr vier Jahrzehnten Uhrenfans aus aller Welt begeistert.